Die Covid-19-Pandemie hat zumindest kurzfristig zwei unumstößlich scheinende Glaubenssätze widerlegt: das ökonomische Dogma knapper Ressourcen und das neoliberale Credo, der Staat möge möglichst wenig eingreifen und regulieren. Auf einmal war alles anders. Die Corona-Krise wurde zur Stunde des Staates und widerlegte gründlich die vermeintliche Alternativlosigkeit bisheriger politischer Weichenstellungen. Plötzlich machte der Staat seinen politischen Gestaltungsanspruch geltend und griff steuernd in das Leben der Einzelnen wie der Gesellschaft ein. Die globalisierte Bedrohung durch ein Virus beendete zumindest kurzzeitig den jahrzehntelangen Rückzug des Staates.
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