Jens Holst
Nur vier Jahre nach dem Ende der Militärdiktatur ist die Politik in dem südamerikanischen Land zweitrangig geworden. Kaum jemand war ernsthaft an den Wahlen interessiert, die Stimmabgabe wurde eher als unvermeidliches Übel angesehen - schließlich besteht in Chile Wahlpflicht. Und zu entscheiden gab es im Prinzip nichts. Chile sonnt sich im Lichte seines Wirtschaftsbooms, der neue Reichtum ist unübersehbar, und auch die Armen be kommen einen kleinen Anteil vom Kuchen ab. Trotz der weltweit geachteten ökonomischen Erfolge wird Chile aber ein Land krasser sozialer Gegensätze bleiben. Die Einkommensverteilung hat sich in Chile seit dem Ende der Pinochet-Diktatur kaum geändert. Und die Politik ist zweitrangig geworden. Dies hat offenbar auch der neue Präsident erkannt, zumindest machte er sich diesbezüglich schon vor seiner Wahl keine Illusionen: "Dieser Wahlkampf verlief ohne Traumata und mit großem gegenseitigem Respekt inmitten einer kräftigen Investitionswelle in Chile."
Lesen Sie hier in LATEINAMERIKA NACHRICHTEN[1] den Artikel von Jens Holst zur ersten Präsidentschaftswahl in Chile nach dem Ende der Militärherrschaft.
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