Dr. Dr. Jens Holst, international consultant - health expert

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Gesundheitsfinanzierung / Health financing

21.08.2017: Good Governance and Redistribution in Health Financing: Pro-poor effects and general challenges
Pro-poor effects and general challenges
Gute Regierungsführung ist in der internationalen Zusammenarbeit und in der Bewertung von Gesundheitssystemen zunehmend in den Vordergrund getreten. Governance bezieht sich auf alle Lenkungsaktivitäten der öffentlichen Hand zur Beeinflussung des Verhaltens und Vorgehens beteiligter Akteure. Im Gesundheitswesen bezieht sich Governance auf ein breites Spektrum von regulierenden und steuernden Maßnahmen von Regierungen oder anderen Entscheidungsträgern der öffentlichen Hand. Soziale Gerechtigkeit bei der Finanzierung, transparente Risikomischung und Rechenschaftspflicht beim Einkauf von Gesundheitsleistungen sind intrinsische Elemente von Governance in der Gesundheitsfinanzierung und entscheidend für die Erreichung des Ziels einer universellen Absicherung im Krankheitsfall. Letztendlich ist die Regierung dafür verantwortlich, einen geeigneten Rahmen für ein transparentes, rechenschaftspflichtiges und verlässliches Gesundheitsfinanzierungssystem, für das Funktionieren der verschiedenen Intermediärinstitutionen und für eine effiziente und leistungsfähige Beaufsichtigung zu schaffen Text lesen
Jens Holst
23.03.2015: Gesundheitsfinanzierung: Risikomischung und soziale Gerechtigkeit
Universelle Absicherung im Krankheitsfall steht ganz oben auf der Agenda der globalen Gesundheitspolitik. Zugang für alle BürgerInnen zu erforderlichen Leistungen ohne nennenswerte finanzielle Belastung im Moment der Inanspruchnahme ist für viele Menschen auf der Welt bisher unerreicht; zugleich sind gesundheitspolitische Maßnahmen in den reichen Ländern des globalen Nordens geeignet, die Universalität stückweise abzubauen. Eine Mischung aus Halbwissen und gezielte Desinformation erleichtern die Durchsetzung von Abstrichen an der sozialen Sicherung. Diese Monografie auf dem von Oliver Raum, Halo Zeeb, Olaf Müller und Albrecht Jahn herausgegebenen Sammelband "Globalisierung – Gerechtigkeit – Gesundheit" erklärt grundlegende Begriffe, Konzepte und Erfahrung im Bereich der sozialen Absicherung im Krankheitsfall. Text lesen
Jens Holst
13.05.2013: Nachholende Sozialpolitik nach Jahren marktradikaler Reformen
Gesundheitsfinanzierungssysteme in Lateinamerika
Über zwei Jahrzehnte stand die Gesundheitspolitik in den meisten Ländern Lateinamerikas ganz im Zeichen neoliberaler Vorstellungen. Marktradikale Ansätze in der Sozialpolitik fanden zunächst in Chile und im weiteren Verlauf in vielen anderen Ländern des Subkontinents wesentlich früher ein großes Echo als in anderen Weltregionen. Doch mittlerweile hat nicht zuletzt im Zuge der Redemokratisierungstendenzen nach langer Vorherrschaft autoritärer Regime auch ein Umdenken in der Sozial- und Gesundheitspolitik eingesetzt. Aber es zeigt sich, dass verlorenes Terrain nur schwer wiederzugewinnen ist. Text lesen
Jens Holst
08.05.2013: Health Financing Systems in Latin America
Presentation held at the short course on Health Financing at University of Heidelberg, April 30, 2013
Lateinamerika kann auf eine vergleichsweise lange Geschichte institutioneller Krankenversorgung, öffentlicher Gesundheitsfürsorge und sozialer Sicherungssysteme zuurückblicken. Etwa hundert Jahre nach der Unabhängigkeit von den europäischen Kolonialmächten begannen die entstehenden Nationalstaaten mit dem Aufbau von Versorgungs- und Absicherungsstrukturen zunächst für die werktätige Bevölkerung und orientierten sich dabei stark an den europäischen Sozialstaatsvorbildern. Später bauten die Länder in unterschiedlichem Maße auch medizinische Behandlungsstrukturen für Beschäftigte des informellen Sektors aus. Vielerorts sind daraus stark segmentierte und ineffiziente Gesundheitssysteme entstanden, die sich in Folge einer neoliberalen Politik der 1980er und 1990er Jahre erheblich verschlechtert hatten. Nach der Redemokratisierung des SUbkontinents steht heute die Sozialpolitik weit ober auf der Prioritätenliste. Lateinamerika bietet heute nicht nur anderen Entwicklungs- und Schwellenländern, sondern zunehmend auch in den Industrieländern des globalen Nordens wichtige Ideen und Erfahrungen. Text lesen
Jens Holst
10.07.2012: Wenn Patienten selber zahlen müssen
Debatte um Zuzahlungen in den armen Ländern geht am Problem vorbei
Dass es ungerecht ist, die Kosten für ein Gesundheitssystem allein denen aufzubürden, die im Krankheitsfall Behandlung suchen, leuchtet ein. Ein besonders dramatisches Beispiel ist die jahrzehntelange User-Fee-Politik vieler Entwicklungsländer. Text lesen
Jens Holst
26.05.2009: Patient Cost Sharing
Reforms Without Evidence
International health service research reveals a uniform tendency in practically all industrialised countries: an increasing shift of costs from solidarity-based financing to private households. Legislators and advisors usually justify this policy through the need to encourage cost-consciousness and especially “individual responsibility”. Economists consider cost sharing in health care to be necessary to prevent abuse of the welfare state. They expect user charges and co-payments to motivate a more “rational” utilisation of health care and, thus, the financial stabilisation of health systems. Many politicians and economists base their assumptions about the “health market” on the theorem of demand-side moral hazard. This model transforms patients into rational “utility maximisers” consuming services beyond their needs thereby causing welfare losses to society as a whole. Moral hazard in health insurance belongs to the standard repertoires of economic textbooks. The present study analyses the extensive theoretical and empirical literature on patient cost sharing published during the last forty years. The results show that persuasive evidence for demand-side moral hazard is still lacking. Furthermore, the claimed empiricism turns out to be inappropriate for providing evidence. Science health service research and clinical studies instead suggest that health insurance beneficiaries are not aiming to abuse the health system. In fact, introducing patient cost sharing seems to endanger proper health care since it deters the sick from claiming benefits. The idea of “rational” use transpires to be out of touch with reality. After a systematic in-depth review of current research on the topic, the author concludes that moral hazard in health insurance is a bogey of academic economic theory. Adequate reality-based evidence for implementing patient user fees and co-payments is lacking. In view of the detrimental effects on health service utilisation, he advises cancelling existing co-payment arrangements and abandoning cost-sharing policies. Text lesen
Jens Holst
01.07.2008: Kostenbeteiligungen für Patienten – Reformansatz ohne Evidenz!
Theoretische Betrachtungen und empirische Befunde aus Industrieländern
Die internationale Gesundheitssystemforschung zeigt in praktisch allen Industrieländern einen einheitlichen Trend auf: die zunehmende Verlagerung der Kosten von der solidarischen Finanzierung auf die privaten Haushalte. Gesetzgeber wie Berater begründen dies üblicherweise mit der Stärkung von Kostenbewusstsein und vor allem der „Eigenverantwortung“. Wirtschaftswissenschaftler betrachten Selbstbeteiligungen in der Gesundheitsversorgung als notwendig, um dem Missbrauch der Solidargemeinschaft entgegenzuwirken. Von Gebühren und Zuzahlungen erwarten sie eine „vernünftigere“ Inanspruchnahme der Gesundheitsleistungen und eine finanzielle Stabilisierung der Systeme. Text lesen
Von Jens Holst
01.06.2008: Zuzahlungen als Bumerang
Kostenbeteiligungen im Gesundheitswesen wirken sich langfristig negativ aus
Eine Auswertung wissenschaftlicher Literatur der letzten vier Jahrzehnte liefert keinen Beleg für die weit verbreitete Annahme, dass Versicherte medizinische Leistungen übermäßig ausnutzen, wenn diese kostenfrei sind (Moral-Hazard-These). Im Gegenteil: Die Einführung von Patienten-Zuzahlungen scheint eine angemessene Versorgung zu untergraben, denn Patienten verzichten eher auf notwendige Maßnahmen und lassen sich davon abhalten, rechtzeitig medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Text lesen
Von Jens Holst
01.01.2008: Zur Kasse, bitte!
Weltweit müssen sich Patienten in unterschiedlicher Form direkt an ihren Krankheitskosten beteiligen. Doch Zuzahlungen können dazu führen, dass Versicherte auch auf sinnvolle medizinische Leistungen verzichten. Zudem belasten sie ärmere und alte Patienten über Gebühr. Text lesen
Jens Holst
05.07.2007: Selbstbeteiligung
An der Gesundheit sparen wird teuer
Zuzahlungen im Krankheitsfall gehören überall auf der Welt zu den Dauerbrennern in der gesundheitspolitischen Reformdebatte. Mehr Eigenverantwortung lautet das parteiübergreifende Credo der meisten Gesundheitspolitiker, wenn es darum geht, den Ausgabenanstieg für die medizinische Versorgung zu bremsen. Text lesen
Jens Holst
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