Jens Holst

Kaum ein Gesundheitsthema ist so alt und gleichzeitig so lebendig wie das der Zuzahlungen im Krankheitsfall. 1923 verlangte die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland erstmalig Selbstbeteiligungen. Damals war es die Inflation, heute sind es steigende Gesundheitskosten, die zur stärkeren finanziellen Beteiligung der Patienten führen. Eine eingehende Betrachtung der Effekte von Direktzahlungen der Patienten offenbart indes Mängel in Theorie und Praxis.
Wie eine kürzlich vom Wissenschaftszentrum Berlin veröffentlichte Studie über internationale Erfahrungen nachweist, ist größte Vorsicht bei der Anwendung von Eigenbeteiligungen angeraten (Holst 2007, siehe „Lesetipps“).