Dr. Dr. Jens Holst, international consultant - health expert

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Gesundheitspolitik / Health policy

01.09.2020: Increasing Rural Recruitment and Retention through Rural Exposure during Undergraduate Training: An Integrative Review
Review
Safeguarding medical care in rural areas is currently posing growing challenges to healthcare systems around the world, including smaller and relatively densely populated countries. Ever-growing problems in maintaining a sufficient level of nationwide medical care, particularly in rural, remote and structurally weak areas, challenge many countries around the world. This review shows that adequate curriculum interventions in undergraduate medical training has the potential to enhance recruitment and retention of physicians in rural areas, regardless of the country. Medical education outside larger cities and highly specialised university hospitals familiarising students with special features of rural practice, is promising to promote graduates to take up rural practice, particularly among rural-entry students. In addition, more intensive, mandatory contact with healthcare outside larger cities and metropolitan areas can contribute to the overall upgrade of general practice and family medicine, and especially rural medicine. Text lesen
Jens Holst
23.10.2014: Das chilenische Gesundheitssystem und die Primärversorgung: erfolgreiche Integration?
Wie das deutsche ist auch das chilenische Gesundheitswesen durch eine ausgeprägte Zweiteilung gekennzeichnet. Der Beitrag von Arteaga, Rebolledo, Silva, Cuadrado, Martínez und Holst beleuchtet die historische Entwicklung des chilenischen Gesundheitswesens unter besonderer Berücksichtigung der Primärversorgung. Allen Bemühungen um eine sukzessive Vereinheitlichung zum Trotz blieb das Versorgungssystem immer aufgeteilt, in vergangenen Jahrzehnten nach berufl ichem Status und seit den Reformen der Militärdiktatur Anfang der 1980er Jahre nach Einkommen. Offenbar steht die Segmentierung eines Systems den Versuchen einer Stärkung der Primärversorgung im Wege – eine Erkenntnis, die auch für die aktuelle Debatte in Deutschland über Primärversorgung und ihre Stärkung im Gesundheitswesen von Relevanz ist. Text lesen
Oscar Arteaga, Cristián Rebolledo, Nicolás Silva, Cristóbal Cuadrado, Soledad Martínez, Jens Holst
05.07.2011: Patientenzuzahlungen: Gesundheitsschädigend, sozial ungerecht und Kosten treibend
Selbstbeteiligungen im Gesundheitswesen treiben die Kosten in die Höhe und schaden der Gesundheit
Anfang 2004 führte die damalige rot-grüne Regierungskoalition neben weiteren Zuzahlungserhöhungen eine generelle Praxisgebühr von 10 Euro pro Quartal ein. Diese Maßnahme entstand unter massivem Druck der damaligen Oppositionsparteien CDU/CSU und FDP, die damals mit ihrer Mehrheit im Bundesrat Gesetzesvorhaben blockieren konnte. Beide Parteien sowie Teile von SPD und Grünen glauben bis heute an eine sinnvoll steuernde Wirkung von Zuzahlungen. Allerdings ist kaum ein gesundheitspolitisches Thema derart umstritten wie Zuzahlungen im Krankheitsfall. Während die Einen darin einen wesentlichen und unerlässlichen Schritt zur Effizienzsteigerung im Gesundheitswesens sehen, betrachten die Anderen sie als kontraproduktiv und gefährlich. Diese Kontroverse zieht sich auch durch die gesundheitswissenschaftliche und –ökonomische Forschung, die dieser Frage seit vielen Jahren an Hand von Einzelstudien nachgeht. Lange widmete sich die Ökonomie diesem Thema intensiver als andere Fachrichtungen und nichtmedizinische Ansätze bestimmten vielfach die Debatte. Text lesen
04.11.2010: Literaturstudie über den Zusammenhang zwischen Arzneimittel-adherence und klinischen Ergebnissen
Sanicare-BIAG-Studie zum Thema „Medikamenten-Zuzahlungen, Adhärenz und Krankheitsverlauf“
Die derzeitige Studienlage liefert zwar zunehmende Evidenz für das Kostendämpfungspotenzial guter Arzneimitteladherence, noch ist jedoch nicht abschließend zu klären, ob verbesserte Adherence tatsächlich zur Senkung der Gesundheitsausgaben beiträgt oder für das Gesundheitswesen ausgabenneutral ist. Insgesamt verspricht die Verbesserung der Adherence durch Abbau hemmender Faktoren wie komplizierter Medikamententherapien, unerwünschter Wirkungen und nicht zuletzt Arzneimittelzuzahlungen mehr Gesundheit zu geringeren oder maximal gleichen Gesundheitsausgaben. Die knapp 80 im Rahmen dieser Literaturanalyse ausgewerteten Studien liefern vielfältige und überzeugende Evidenz dafür, dass Wirksamkeit und Erfolg medikamentöser Behandlungen wesentlich von der Therapietreue bzw. vom Einnahmeverhalten der PatientInnen abhängen. In mehreren Studien lässt sich sogar eine lineare Beziehung zwischen dem Ausmaß der Adherence und dem Therapieerfolg erkennen. Eingeschränkte und insbesondere schlechte Adherence ist mit signifikant schlechteren Outcomes verbunden. Wer Arzneimitteltherapien vorzeitig abbricht oder in unzureichender Dosierung einnimmt, lebt deutlich gefährlicher als Therapietreue PatientInnen. Suboptimale oder gar fehlende Adherence erweist sich als ursächlicher Faktor für schlechtere klinische Parameter und Krankheitsverläufe. Text lesen
Jens Holst
12.01.2009: Zuzahlungen: Praxisgebühr trifft Arme
Praxisgebühr trifft Arme
Kaum eine gesundheitspolitische Reformmaßnahme war so heftig umstritten wie die Einführung der Praxisgebühr. Seit Anfang 2004 müssen alle gesetzlich Versicherten zehn Euro pro Quartal für einen Arztbesuch bezahlen. Auch die Ergebnisse der ersten Untersuchungen über die Auswirkungen dieser Gebühr waren uneinheitlich und teilweise widersprüchlich. So zeigten eine erste Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) und Untersuchungen der Bertelsmann-Stiftung, dass ärmere Bürger empfindlicher auf diese neue Zuzahlung reagierten, während eine zweite WIdO-Studie und eine gemeinsame Auswertung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und der Technischen Universität Berlin dies nicht belegen konnten. Nach einer Studie verzichten wegen der Praxisgebühr vor allem Geringverdiener auf Arztbesuche. Text lesen
Von Jens Holst
30.07.2007: Tabletten-Glück für alle
Gesundheitsexperte will alle US-Bürger mit Antidepressiva behandeln
Volkswirtschaftlich würde sich die Behandlung der gesamten USBevölkerung mit Arzneimitteln gegen die Volkskrankheit Depression rechnen. Das behauptet der Gesundheitswissenschaftler Adam Block aus Harvard in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift »PharmacoEconomics«. Text lesen
Jens Holst
20.12.2003: Zuzahlungen im Gesundheitswesen: Unsozial, diskriminierend und ineffektiv
Mit dem GKV-Modernisierungsgesetz (GMG) reagiert die Bundesregierung auf das zunehmende Ungleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). „Modern“ bedeutet dabei vor allem eins: mehr „Eigenverantwortlichkeit“ – also die Individualisierung und Entsolidarisierung sozialer Dienste und Risiken. Folgerichtig müssen Patientinnen und Patienten ab Januar 2004 für ihre Gesundheit erheblich tiefer in die Tasche greifen. Neben der Ausgliederung von Leistungen aus dem GKV-Katalog soll vor allem die Erhöhung beziehungsweise Ausweitung von Zuzahlungen die Krankenkassen entlasten und Beitragssenkungen möglich machen. Der Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen beziffert die jährlichen Mehreinnahmen durch Zuzahlungen auf neun bis zehn Milliarden Euro. Die Autoren bezweifeln den steuernden Effekt dieser Maßnahme. Text lesen
Von Jens Holst und Ulrich Laaser