Dr. Dr. Jens Holst, international consultant - health expert

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04.11.2010

Literaturstudie über den Zusammenhang zwischen Arzneimittel-adherence und klinischen Ergebnissen

Sanicare-BIAG-Studie zum Thema „Medikamenten-Zuzahlungen, Adhärenz und Krankheitsverlauf“

Jens Holst

Eine gemeinsam von der Versandapotheke Sanicare und dem Bremer Institut für Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung GmbH (BIAG) durchgeführte wissenschaftlichen Studie untersucht die Chancen, durch verminderte Arzneimittelzuzahlungen die Erfolge medikamentöser Behandlungen zu verbessern. Neben der empirischen Erfassung des Einnahmenverhaltens von Sanicare-KundInnen umfasst die Untersuchung über „Medikamenten-Zuzahlungen, Adhärenz und Krankheitsverlauf“ eine Literaturstudie über den aktuellen Stand der Adherence-Forschung über den Zusammenhang zwischen Therapietreue und krankheitsbezogenen Outcomes einschließlich der Sterblichkeit und der anfallenden Gesundheitsausgaben. Im Mittelpunkt stehen bei dieser Untersuchung die epidemiologisch und volkswirtschaftlich bedeutsamsten chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, kardio- und zerebrovaskuläre sowie andere Herzkrankheiten.

Mittlerweile liegen vielfältige empirische Belege für die These vor, dass die verordnungsgemäße Einnahme evidenzbasierter medikamentöser Therapien nicht nur die klinische Entwicklung bestehender Erkrankungen positiv beeinflusst und die Sterblichkeit verringert, sondern auch bei primärpräventiver Anwendung durch Beeinflussung von Risikofaktoren das Auftreten von Krankheiten und Komplikationen verzögern kann. Mangelnde Therapietreue – sei es durch vorzeitigen Abbruch einer als wirksam belegten Behandlung oder durch unregelmäßige bzw. suboptimale Dosierung – führt hingegen zu erhöhter Morbidität und Mortalität sowie schlechteren klinischen Outcomes, höheren Komplikationsraten und stärkeren krankheitsassoziierten Belastungen der PatientInnen.