Dr. Dr. Jens Holst, international consultant - health expert

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23.09.2008

Gesundheitspolitik

Zuzahlungen wirken wie ein Bumerang

Jens Holst
Eine Auswertung wissenschaftlicher Literatur der letzten vier Jahrzehnte liefert keinen Beleg für die weit verbreitete Annahme, dass Versicherte medizinische Leistungen übermäßig ausnutzen, wenn diese kostenfrei sind (Moral-Hazard-These). Im Gegenteil: Die Einführung von Patienten-Zuzahlungen scheint eine angemessene Versorgung zu untergraben, denn Patienten verzichten eher auf notwendige Maßnahmen und lassen sich davon abhalten, rechtzeitig medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Eine klare Einschätzung der Sachlage auf diesem umstrittenen Feld (…) erschien (lange) kaum möglich. Nun liegt erstmals eine gesundheitswissenschaftliche Auswertung von annähernd 1500 Studien zu diesem Thema vor. (…) Bemerkenswert ist der interdisziplinäre Ansatz dieser umfangreichen Literaturrecherche, die Publikationen der verschiedenen beteiligten Wissenschaftsrichtungen wie Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Ökonomie, Medizin, Verhaltensforschung, Psychologie und Soziologie einbezieht.

Die Frankfurter Rundschau dokumentierte in ihrer Ausgabe vom 23. September 2008 wesentliche Passagen eines Überblicks über den interdisziplinären aktuellen Forschungsstand zur Frage der Eigenbeteiligungen, der kurz zuvor in den WZB-Mitteilungen des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung erschienen war. Hier kommen Sie zu der Dokumentation aus der Frankfurter Rundschau : Gesundheitswesen: Zuzahlungen wirken wie ein Bumerang