Dr. Dr. Jens Holst, international consultant - health expert

Sie sind hier: » Publikationen / Publications » Journalistische Artikel / journalistic articles » Global Health

Global Health

02.08.2023: Virchow-Preis für Global Health
Biomedizinische Einengung, finanzaristokratische Ermächtigung und postkoloniale Kontinuität
Beim World Health Summit verleht das Virchow-Komitee seit 2022 den gleichnamigen Preis für besondere Leistungen auf dem Gebiet der globalen Gesundheit. Dass der Virchow-Preis tatsächlich die komplexen, nicht-medizinischen Determinanten von globaler Gesundheit als Kriterium für die Preisvergabe berücksichtigt, ist eher unwahrscheinlich. Zwar hat das Virchow-Komitee mittlerweile diverse internationale Vertreter*innen gewonnen, aber die Virchow-Stiftung ist mit einem direkten Interessenvertreter der deutschen privaten Gesundheitsindustrie im dreiköpfigen Vorstand[17] unverkennbar industrienah – ebenso wie der World Health Summit. Globale Gesundheitspolitik und -praxis darf aber kein bloßer Ansatz für die Erschließung neuer Märkte für die deutsche Exportindustrie sein. Die heutige Welt braucht nicht noch mehr Weißwaschen einer Industrie, die ihre Profite weiterhin auf Kosten der öffentlichen Gesundheit im Globalen Süden maximiert und damit postkoloniale Abhängigkeiten ausnutzt. Text lesen
Jens Holst
02.07.2023: Konterkariertes Erbe
Verleihung des Virchow-Preises
Beim World Health Summit im Oktober vergibt das Virchow-Komitee den gleichnamigen Preis für besondere Leistungen auf dem Gebiet der globalen Gesundheit. Doch das Global-Health-Verständnis der Virchow-Stiftung hat Schlagseite. Beim World Health Summit im Oktober vergibt das Virchow-Komitee den gleichnamigen Preis für besondere Leistungen auf dem Gebiet der globalen Gesundheit. Doch das Global-Health-Verständnis der Virchow-Stiftung hat Schlagseite. Virchow würde sich in seinem Grabe umdrehen, wenn er wüsste, wofür sein Name heute herhalten muss. Zeitlebens kämpfte er gegen Monarchie und Adel, für Sozialreformen und eine konstitutionelle Demokratie. Zweihundert Jahre nach Virchows Geburt sabotiert die nach ihm benannte Stiftung nun mit dem Virchow-Preis sein Erbe. Damit befördert sie die Usurpation der globalen Gesundheit durch die bisher beschönigend, nicht mehr korrekt als Philanthrokapitalismus bezeichnete Vorherrschaft der Finanzaristokratie. Der Kommentar von Jens Holst steht für Makroskop-ABonent*innen direkt zum Download zur Verfügung: https://makroskop.eu/22-2023/konterkariertes-erbe. Alle anderen können ihn hier herunterladen: Text lesen
Jens Holst
13.10.2022: Es braucht eine massive Erhöhung des Spitzensteuersatzes
Umverteilung
Nur eine Umverteilung kann den sozialen Frieden retten. Mehr denn je braucht es eine massive Erhöhung des Spitzensteuersatzes. Eine Kolumne von Jens Holst in der „FR-Gastwirtschaft". Text lesen
Jens Holst
11.05.2021: Impfweltmeister Chile
Chile impft seine Bevölkerung schneller als Israel, die USA oder Großbritannien. Wieso geht das Schwellenland so viel effektiver vor als die meisten europäischen Hocheinkommensländer? Jens Holst analysiert wichtige Bedingungen und Abläufe in dem Andenstaat. Text lesen
Jens Holst
27.07.2020: COVID-19-Krise: Die Stunde des Staates
Mehr denn je muss Sozialpolitik nach Corona zur Verringerung bestehender Ungleichheiten beitragen
Die Lasten der Covid-19-Krise sind höchst ungleich verteilt. Vergleichbar mit den allermeisten anderen Krankheiten, sind einkommensschwache, weniger gebildete Menschen einem größeren Infektions-, Komplikations- und Sterberisiko ausgesetzt als Angehörige der oberen Sozialschichten. Bessergestellte sind gleichzeitig nicht so stark von Lockdown-Maßnahmen betroffen, erfahren geringere Einkommensverluste und verlieren seltener ihre Subsistenzgrundlage. Mehr denn je muss Sozialpolitik nach Corona zur Verringerung bestehender Ungleichheiten beitragen. Text lesen
Jens Holst
23.03.2020: Weg vom Fleischmarkt
Corona und ausbeuterische Landwirtschaft
Ausbeutung, Landraub und Vertreibung fördern in den Entwicklungs- und Schwellenländern den Verzehr von Flughunden und anderem infiziertem Wildfleisch. Globale Seuchen bieten der Weltgesellschaft die Chance, sich mit dem eigenen kollektiven Verhalten und den etablierten Vorstellungen auseinanderzusetzen. Auf den Zusammenhang zwischen dem aktuellen Pandemieausbruch und der globalisierten Nahrungsmittelindustrie zeigt der Kommentar von Jens Holst hin, der am 23. März 2020 in der tageszeitung erschien. Text lesen
Jens Holst
16.03.2020: Die biomedizinische Sicht auf das Virus greift viel zu kurz
Die Debatte über Corona ist durch die biomedizinische Perspektive beherrscht. Das ist aber viel zu kurz gegriffen
Einmal mehr bringt die aktuelle, schnelle Ausbreitung des Coronavirus eindrücklich die globale Dimension von Gesundheit in das Bewusstsein. Das Virus, das nach jetziger Kenntnis erstmals auf einem Fleischmarkt in der chinesischen Stadt Wuhan auftauchte, hat die etablierten Wege der globalisierten Wirtschaft genutzt, um sich in Windeseile über nahezu den gesamten Erdball zu verteilen. Diese Entwicklung zeigt eindrücklich auf, dass sich verantwortungsvolle Gesundheits- und Sicherheitspolitik nicht auf Quarantäne- und Notfallmaßnahmen beschränken darf, sondern diese Zusammenhängen berücksichtigen. Schließliche verursacht die globale Agroindustrie auch erhebliche Umweltbelastungen durch Ackerbau, Viehzucht und Transport und ihre vielfach gesundheitssschädlichen Produkte. Darauf weist der Kommentar von Jens Holst hin, der am 16. März 2020 in der Frankfurter Rundschau erschien. Text lesen
Jens Holst