Dr. Dr. Jens Holst, international consultant - health expert

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28.02.2006

Weltbank plädiert für starken Staat

Neue Studie der Bretton-Woods-Institution fordert entwicklungspolitische Kehrtwende

Jens Holst
Der Rückzug des Staates war über lange Jahre das entwicklungspolitische Credo der Weltbank. Eine neue Studie vollzieht nun eine drastische Kehrtwende und fordert den Staat als starken Akteur: Er soll mittels Armutsbekämpfung die Voraussetzung für Wirtschaftswachstum zu schaffen.
„Die größte Herausforderung für Lateinamerika auf dem Weg zu einer besseren Politik, die Wachstum fördert und gleichzeitig Armut wie Ungleichheit abbaut, besteht wohl darin, den Staat zu einem Akteur zu machen, der Chancengleichheit fördert und effiziente Umverteilung umsetzt.“ Auf die Frage, woher eine solche Aussage stammt, fällt einem sicherlich nicht die Weltbank ein. Doch derart staatsbejahende Sätze finden sich in der soeben veröffentlichten Untersuchung der internationalen Entwicklungsbank, die in der Vergangenheit vor allem durch rücksichtslose Strukturanpassungsprogramme von sich reden machte.

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