Dr. Dr. Jens Holst, international consultant - health expert

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09.12.2016

Große Spender für den kleinen Pieks

Die "Globale Allianz für Impfstoffe und Impfungen" tut Gutes - für wen?

Jens Holst
Mit Impfungen lassen sich viele Leben retten. Sie schützen nicht nur den Einzelnen, sondern auch die Allgemeinheit. Sie helfen, die Ausbreitung von Krankheitserregern einzudämmen und Seuchen auszurotten. Die „Globale Allianz für Impfstoffe und Impfungen" (Gavi), heute wichtigster Financier von Impfstoffen in armen Ländern, entstand ab 1999 als öffentlich-private Partnerschaft, um die weltweiten Anstrengungen zum Schutz vor ansteckenden Krankheiten zu bündeln. Regierungen, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen arbeiten mit Impfstoffherstellern aus Industrie- und Schwellenländern, Forschungseinrichtungen, Zivilgesellschaft, Privatpersonen und philanthropischen Ein- richtungen zusammen. Größter privater Spender ist die Bill & Melinda Gates Stiftung. Die Impfallianz will die Kindersterblichkeit zurückdrängen, die Unterschiede in der Krankenversorgung zwischen Industrie- und Entwicklungsländern abbauen und mehr Menschen zu ihrem Recht auf Gesundheit verhelfen. Damit übernimmt sie Aufgaben der WHO, laut ihrer Verfassung von 1948 „führende und koordinierende Autorität" bei der Durchsetzung dieses Rechts. Allerdings kann sie ihre Kernaufgaben immer weniger erfüllen, da die Pflichtbeiträge der Mitgliedsstaaten schwinden. So geriet die WHO in die Abhängigkeit privater Akteure, allen voran der medizin-technischen Industrie und multinationaler Pharmakonzerne, aber auch etlicher Privat- und Unternehmensstiftungen. Die Auswirkungen auf die gesundheitspolitische Schwerpunktsetzung und die Steuerung der globalen Gesundheitspolitik beleuchtet der G+G-Artikel von Jens Holst am Beispiel von Gavi, den Sie hier direkt herunterladen können.

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