Dr. Dr. Jens Holst, international consultant - health expert

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Gesundheitsfinanzierung / Health financing

10.01.2007: Zuzahlungen im Krankheitsfall – ein taugliches Instrument für mehr Gesundheit?
Ein Literaturüberblick
Wachsender Kostendruck und die Forderung nach mehr „Eigenverantwortlichkeit“ lassen allerorten den Ruf nach höheren Selbstbeteiligungen von Patienten laut werden. Wirtschaftstheoretische Begründungen und die gefühlte Wahrnehmung vieler Ärzte scheinen für eine stärkere Steuerung der Inanspruchnahme des Gesundheitswesens zu sprechen, um der „Vollkasko-Mentalität“ und dem „moral-hazard“-Verhalten der Patienten entgegen zu wirken. Umfangreiche internationale Erfahrungen mit Eigenbeteiligungen im Gesund-heitswesen unterstreichen nachdrücklich bestehende Zweifel an den theoretischen Begrün-dungszusammenhängen für die Anwendung von Patientenzuzahlungen. Mit Zuzahlungen im Krankheitsfall lässt sich nicht zwischen sinnvollen und überflüssigen Gesundheitsleistungen unterscheiden. Vielmehr gefährden sie die Gesundheit und die soziale Absicherung der Gesamtbevölkerung. Anstelle der angestrebten rationalen Steuerung des Inanspruchnahmever-haltens im Gesundheitswesen erzeugen Selbstbeteiligungen vor allem unerwünschte Effekte: Sie gefährden den Erfolg medizinischer Behandlungen, sie diskriminieren ältere und arme Patienten und sie sind mit der Gefahr verbunden, letztlich höhere Gesamtausgaben zu verur-sachen. Schlussfolgerung: Patientenzuzahlungen verursachen beachtliche Fehlsteuerungen im Gesundheitswesen und erweisen sich unter Gesichtspunkten der klinischen Epidemiologie und der Versorgungsforschung als gesundheitsschädlich. Text lesen
Jens Holst
19.10.2006: Gesundheitsfinanzierung: Risikomischung und soziale Gerechtigkeit
Kaum ein Thema beherrscht die gesellschaftspolitische Diskussion in gleichem Maße wie die Zukunft der sozialen Sicherungssysteme. In den reichen Industrieländern dreht sich die Debatte um die Krise des Sozialstaates, der in seiner bisherigen Form nicht mehr finanzierbar sei und einer dringenden „Modernisierung“ bedürfe. In den armen Staaten setzt die international vereinbarte „Bekämpfung der Armut“ vor allem bei Wirtschaftsförderung und der Verbesserung einzelner Indikatoren an, während die Absicherung der Menschen gegen gesellschaftliche und insbesondere gesundheitliche Risiken oft nur eine untergeordnete Rolle spielt. Mehr „Effizienz“ fordern in erster Linie Ökonomen ein, und im Zuge des globalisierten Einheitsdenkens bieten sie zumeist marktwirtschaftliche Rezepte als Allheilmittel. Das weltweit zu beobachtende Primat des Ökonomischen über das Politische degradiert die Sozialpolitik vielerorts zu einer Variablen von Staatshaushalt und überwiegend privaten Wirtschaftsinteressen. Text lesen
Von Jens Holst
01.02.2005: Gesundheitspolitische Apartheid
Das Modell Chile
Nach über zwanzigjähriger Erfahrung liefert das „Modell Chile“ grundlegende Erkenntnisse über marktorientierte Gesundheitsreformen. Immerhin sichert Chile die gesamte Bevölkerung gegen Krankheitsfolgen ab, was in den wenigsten Schwellen- und Entwicklungsländern der Fall ist. Dazu tragen aber weder Kassenwettbewerb noch Privatversicherungen bei, sondern allein die öffentliche Hand. Durch die Existenz eines privaten Versicherungsmarkts ist jedoch ein grosser Teil der Einkommen der gesamtgesellschaftlichen solidarischen Umverteilung entzogen. Die privaten Versicherer betreiben Rosinenpickerei. Text lesen
Jens Holst
07.01.2005: Unsozial, diskriminierend und ineffektiv
Zuzahlungen im Gesundheitswesen haben nicht die von Politikern erhoffte oder vorgegaukelte Wirkung
Seit Beginn des Jahres müssen viele Bundesbürger für ihre Gesundheit tiefer in die Tasche greifen und wissen nicht, ob dadurch wirklich etwas bei den Krankenkassenbeiträgen eingespart werden kann. Die beiden Autoren legen noch eins drauf und analysieren, wie gesundheitspolitisch kontraproduktiv Zuzahlungen überhaupt sind. Text lesen
Ulrich Laaser und Jens Holst
10.12.2004: Equidad y selección de riesgos en el sistema chileno de salud
Equity and risk selection in the Chilean healthcare system
La evaluación de copagos en el sistema chileno de salud revela que la cobertura de enfermedades "no tradicionales", siquiátricas y otros problemas crónicos resluta ser imsuficiente en el sector privado comparadp co el público. Se han identificado principalmente tres fenómenos que caracterizan los pagos de bolsillo en Chile. En primer lugar el impacto del copago demuestra una relación recíproca entre el presupuesto familiar y el gasto en salud. El sistema ISAPRE aplica los pagos directos como mecanismo de quality skimping complementario a las mencionadas formas de selección socioeconómica. Por otra parte, la amenaza del copago tiene efectos negativos en la percepción del sistema de salud chileno y fomenta la sensación de inseguridad social. En tercer lugar, la estructura de los pagos de bolsillo evidencia la incapacidad del subsector privado de enfrentar los desafíos epidemiológicos de un país en el umbral del mundo desarrollado. Este resultado subraya la urgencia de una reforma del sistema de salud en función de una mayor y mejor seguridad social - tanto a nivel objetivo como subjetivo - y el desarrollo de una estrategia racional y exitosa frente a los desafíos epidemiológicos de la sociedad chilena. Text lesen
Jens Holst
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